Projekttitel Baugebietsentwicklung Kalverdonk
Ort Meerbusch
Bauherr Stadt Meerbusch
Entwurf Stefan Schmitz BDA Architekten und Stadtplaner und Schaller Architekten Stadtplaner BDA, in Zusammenarbeit mit urbanegestalt PartGmbH und Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH
Projektgröße 37 ha
Wettbewerb 2023, 2. Preis Zuschlag nach VgV-Verfahren
Die Stadtentwicklung Kalverdonk bietet die Chance, autofreie Wohnquartiere zu schaffen, ohne zunächst auf das Auto ganz zu verzichten. Dies lässt sich durch eine konsequente Trennung zwischen Wohnanliegerstraßen und verkehrsbelasteten Erschließungsstraßen der Quartiere erreichen. Diesem Ziel entsprechend werden alle Mobilitätshubs entweder an bestehende Sammelstraßen (Baufelder Nordwest) oder an eine neue Sammelstraße (Baufelder Südost) angeschlossen, die die inneren Wohnstraßen nicht belasten. Temporäre Parkplätze für Handwerker, Pflegedienste und Behinderte werden im öffentlichen Raum ermöglicht. Diese Idee von Erschließung ermöglicht eine Vielfalt von verkehrsfreien Wegen und Plätzen für Fußgänger und Radfahrer. Das nahe Wohnumfeld kann mit den höchsten Freiraumqualitäten ausgestattet werden. Die Befreiung vom Autoverkehr bringt mehr tägliche Gehminuten für den Städter mit sich, ein „Nachteil“, der aber auf der anderen Seite mit mehr gesundheitsfördernder Bewegung, sicheren Wohnstraßen, weniger Verkehrslärm, sauberer Luft und hohen Qualitäten des Wohnumfeldes ausgeglichen wird. Die Straße wird zum erweiterten Wohnraum. Hier kann eine Atmosphäre geschaffen werden, in der Kinder unter sozialer Kontrolle spielen und Nachbarschaftsbeziehungen aktiviert werden. Alle Wohnstraßen sind direkt an die sogenannten „Lebensadern“ angeschlossen, die den einzelnen Quartieren eine lebendige Mitte geben und einem Schlafstadt-Charakter entgegenwirken. Entlang der „Lebensadern“ haben die Erdgeschosse vielfältige Nutzungsangebote. Dazu gehören ein Bäckerei-Café, ein Kiosk, Büros für Freiberufler, Werkstätten, Coworking-Räume und offen programmierte Treffpunkte. Dazu kommen die Mobilitätshubs, die jeweils mit ihrer ruhigen, dem Fußgänger vorbehaltenen Erschließungsseite an die „Lebensadern“ angeschlossen sind. Neben der Unterbringung des ruhenden Individualverkehrs bieten die Hubs viel mehr. Hier gibt es eine Vielzahl von Sharing-Angeboten, sowohl was Verkehrsmittel (E-Bikes, E-Scooter, E-Autos, E-Lastenräder) als auch Heimwerkergeräte betrifft.